The F*Word
The F*Word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign
Die Plakate der Künstlerinnengruppe Guerrilla Girls bilden den Ausgangspunkt für die kritische Betrachtung der Sammlung Grafik & Plakat des MK&G: es werden 400 Arbeiten von Gestalterinnen von 1870 bis heute gezeigt und im Kontext der Sammlung verortet. Neben der Ausstellungsgrafik haben wir auch die Ausstellungskommunikation und eine Publikation für das Projekt gestaltet.
Ausstellungsgrafik
Die Ausstellung gibt keinen Überblick, sondern Einblicke in einen Prozess: Im zentralen Raum werden die provokanten Arbeiten der Aktivist*innengruppe ”Guerrilla Girls“, die seit 1985 Sexismus und Rassismus im Kunstbetrieb offenlegen, gezeigt. Im zweiten Schritt wird auf die Sammlung Grafik und Plakat des MK&G geschaut: Nur 1,5 Prozent der gesammelten Arbeiten werden Frauen zugeschrieben. Distaff Studio macht die Untersuchung der grafischen Sammlung in Vermittlungsstationen zugänglich.
Im dritten Raum werden herausragende historische Arbeiten aus der Sammlung gezeigt. Die Präsentation von zeitgenössischen feministischen Zines sowie ein Raum, der einen Ausblick für das feministische Grafikdesign anbietet ergänzen die historischen Positionen.
Die Ausstellungsgrafik haben wir als „typografische Ausstellung in der Ausstellung“ entwickelt um darauf aufmerksam zu machen, dass es auch in der Schriftgestaltung viele weibliche Positionen gibt, die zu wenig wahrgenommen werden. Es werden 15 unterschiedliche Schriften von Schriftgestalterinnen wie Larissa Kasper, Patricia Saunders, Andrea Tinnes, Zuzana Ličko oder Charlotte Rhode eingesetzt. Die Räume und Themen bekommen so ein sehr unterschiedliche typografische Anmutungen.
Ein in der Ausstellung gezeigtes „Schriftmeisterinnen“-Buch stellt die Gestalterinnen und ihre Schriften vor. Die Publikation wurde im A2-Format auf dem Risografen gedruckt. Das „Schriftmeisterinnen“-Buch wurde vom Type Directors Club New York ausgezeichnet.
Ausstellungsarchitektur: ChmaraRosinke Vermittlungsstationen: Distaff Studio
Fotos: Henning Rogge, Rimini Berlin
Ausstellungskommunikation
Die Kampagne für „The F*Word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign“ arbeitet mit dem ikonischen Guerrilla Girls-Gorilla und lässt diesen in den Stadtraum brüllen.
Neben Plakaten, digitalen Formaten, Animationen und Anzeigen haben wir auch Stickerbögen, Postkarten und Temporary Tattoos gestaltet.
Publikation
Im Anschluss an die Ausstellung gestalteten wir eine Publikation mit den Ausstellungstexten und -Ansichten. Sie behält das typografische Konzept der Ausstellung bei: Jedes Kapitel ist mit zwei Schriften von verschiedenen Schriftgestalterinnen gesetzt. Die Publikation ist mit einer gelben Spirale gebunden, um den prozesshaften Charakter der Ausstellung und der Recherche zu unterstreichen.
Herausgegeben wurde die Publikation von Julia Meer, Leiterin der Grafischen Sammlung des MK&G, und Tulga Beyerle, Direktorin des Museums. Neben der Printversion in kleiner Auflage ist sie auch als Print-on-Demand-E-Book unter arthistoricum.net erhältlich.